Über uns

Wir sind eine engagierte Gruppe von MieterInnen, von den Viele seit Jahren in diesem Haus in der Seelingstrasse 29 im Klausenerplatz-Kiez in Berlin- Charlottenburg leben.

In „unserem“ Haus wohnen Familien mit Kindern, junge und alte Menschen, Alleinerziehende, Paare, Alleinstehende und WGs, Studierende, Arbeitssuchende, Rentner.. die Bewohnerschaft bildet unseren Kiez ab in seiner Vielfalt, die wir so schätzen. Nun wurde das Haus, wie so viele, verkauft.

Vor dem Hintergrund der rasant gestiegenen Mietpreise bei Neuvermietungen in unserem Kiez in den letzten fünf Jahren sowie vielen Fällen von Eigentümerwechseln, die eine Verdrängung der MieterInnen (und Kitas, sozialen Einrichtungen und GewerbemieterInnen) zur Folge hatte, setzen wir uns dafür ein, dass die durch das Soziale Erhaltungsgebiet Klausenerplatz ermöglichten Instrumente wie das kommunale Vorkaufsrecht vom Bezirk wahrgenommen werden. Bisher wurde noch kein einziges Haus vom Bezirk gesichert und die Verdrängung verhindert. Es ist Zeit, dass auch in Charlottenburg aktiver MieterInnenschutz betrieben wird.

Das Haus, in dem wir wohnen, liegt mitten im Klausenerplatz-Kiez, und schon die Fassade zeugt vom Schicksal des Hauses während der letzten 12 Jahre: es wurden keinerlei Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt, trotz aller Mahnungen der BewohnerInnen. So müssen wir zusehen, wie der Zustand des Hauses sich von Jahr zu Jahr verschlechtert, während der Marktpreis jedes Jahr steigt. Die bisherigen Eigentümer blockierten jegliche Instandsetzung und Reparatur, nahmen aber unsere Miete gern und haben jetzt einen hohen Preis aufgerufen.

Wir wohnen gerne hier und möchten bleiben und finden, dass Wohnraum kein Finanzprodukt und ein Haus kein Spekulationsobjekt sein darf!

Wir möchten die Vielfalt in unserem Kiez erhalten und besonders die MieterInnen vor Verdrängung schützen, die die so stark gestiegenen Mieten im Kiez für eine neue Wohnung nicht bezahlen können.

Auch über unseren Kiez hinaus ist die Situation in Berlin unhaltbar: die Mieten steigen immer weiter und viele Häuser werden nach wie vor an Akteure wie Investment-Fonds und große Immobilienkonzerne verkauft- ein Ausverkauf unserer Stadt!

Wir setzen und dafür ein, dass die bestehenden Instrumente zum Schutz der Mieter*innen konsequent angewendet und bessere eingeführt werden- vor allem brauchen wir viel mehr Wohnraum in städtischer Hand: durch eine neue Bodenpolitik, mehr sozialen Wohnungsbau, mehr Unterstützung für Genossenschaften und die (Re-) Kommunalisierung möglichst vieler Häuser. Effektiver, konkreter Milieuschutz, Mietendeckel und Kommunalisierung jetzt!